Klare Gedanken und klare Strukturen in Ihrer Rede: Profitieren Sie von Parallelismen

Rhetorische Stilmittel haben nach wie vor eine große Bedeutung, nicht nur in klassischen Reden und in der Literatur, sondern auch in Verkaufspräsentationen, wissenschaftlichen Vorträgen und z. B. Bundestagsreden – von der Alliteration für eine prägnantere Wirkung bis zur gerne genutzten Methapher, mit der Sie komplexe Sachverhalte veranschaulichen können.

In politischen Reden eingesetzt und enorm wirksam ist der Parallelismus.

Dabei verwenden Sie in mehreren Sätzen oder Satzteilen immer dieselbe grammatikalische Struktur. Beispiele:

  • „Dies war mehr als ein Parteitag der Bestätigung. Dies wurde zu einem Parteitag der zuverlässigen Orientierung …“ (Willy Brandt)
  • „Wir Sozialdemokraten treten an, die Regierung des Stillstandes abzulösen. Wir treten an, die notwendige Modernisierung menschlich zu gestalten.“ (Gerhard Schröder)
  • „Ein Leben in Freiheit ist nicht leicht, und die Demokratie ist nicht vollkommen.“ (John F. Kennedy)
  • „Wer, wenn nicht wir, kann die gewaltigen Aufgaben unserer Zeit angehen? Wann, wenn nicht jetzt, können wir die Chance nutzen?“ (Angela Merkel)

Nicht verwechseln mit Anapher und Epipher, die mit dem Parallelismus einhergehen können.

Während bei der Anapher und der Epiphora mehrere Sätze immer mit demselben Wort oder derselben Wortgruppe beginnen bzw. enden, erkennen Sie den Parallelismus an derselben Anordnung der Satzglieder in mehreren Sätzen oder Satzteilen – das heißt: Sie haben immer denselben Satzbau, auch wenn die Wörter unterschiedlich sind bzw. sein können.

Was haben Sie davon, wenn Sie Parallelismen verwenden? Mit diesem rhetorischen Mittel verleihen Sie Ihrem Vortrag mehr Gewicht und zugleich – wichtig bei komplexen Themen – Ihre Reden und Präsentationen werden übersichtlicher und leichter erfassbar.

Parallelismen und andere klassische rhetorische Mittel werden übrigens auch in der Werbung eingesetzt, zum Beispiel:

  • „Mars macht mobil.“ (Alliteration)
  • „Nimmt den Schmutz – bewahrt den Glanz.“ (Chiasmus)
  • „Die Zukunft heute.“ (Paradoxon)
  • „Erst gurten, dann starten.“ (Parallelismus)
  • „Für die wenigen, die mehr verlangen.“ (Antithese)

Und sowohl Politiker, als auch Werbefachleute wissen, warum sie auf klassische rhetorische Mittel setzen: Sie wirken.

Rhetorikmagazin
© Christian Bargenda, rhetorikmagazin.de


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