Redenschreiber in Wirtschaft und Politik: Wie Sie einen seriösen Redenschreiber erkennen

Die Qualitätsanforderungen, die an Redenschreiber gestellt werden, sind praktisch immer hoch – vollkommen zurecht: Denn auf der Bühne muss letztendlich der Redner selbst verantworten, was er seinen Zuhörern sagt – ganz gleich, ob er seine Rede selbst geschrieben hat oder nicht. Der Kunde des Redenschreibers hält seinen Kopf dafür hin, was der Redenschreiber für ihn verfasst hat.

Ist eine Rede außerdem von großer Bedeutung für den Auftraggeber, beispielsweise eine Rede vor wichtigen Geschäftspartnern, bei einem Kongress oder in der Öffentlichkeit, tritt die Qualität des Redetexts noch weiter in den Vordergrund.

Das Schwierige, wenn es um Qualität geht: „Redenschreiber“ ist keine geschützte Berufsbezeichnung, jeder darf sich so nennen. Es gibt viele exzellente Redenschreiber, doch das Fachwissen ist, wie in allen Berufen, unterschiedlich gut. Reines rhetorisches Wissen ist außerdem nicht alles, was Kunden fordern. Ihnen kommt es meist auf die Erfahrung des Redenschreibers an.

Empfehlung Nr. 1:

Legen Sie wert auf Reputation, Berufserfahrung und Spezialisierungen. Dies können gute Anhaltspunkte für die Qualität und die Professionalität des Redenschreibers sein.

Als Auftraggeber eines Redenschreibers sollten Sie darauf achten, für wen dieser arbeitet bzw. bisher gearbeitet hat. Für viele Kunden sind die Erfahrung des Redenschreibers, dessen Referenzen und eventuelle Auszeichnungen maßgebliche Entscheidungskriterien bei der Auftragsvergabe.

Da Sie von einem Experten vermutlich eine passgenauere Leistung erhalten als von einem Redenschreiber, der „alles“ schreibt, sind Spezialisierungen durchaus interessant für Sie. Viele Redenschreiber fokussieren sich auf bestimmte Redner (z. B. Manager, Politiker, Privatkunden), auf bestimmte Arten von Reden (z. B. Reden in Unternehmen, Trauerreden, humoristische Reden) oder auf bestimmte Branchen.

Wertvoll kann auch eine persönliche Empfehlungen durch andere Kunden des Redenschreibers sein. Auch wenn Sie eine gute Rede gehört haben, scheuen Sie sich nicht, den Redner nach seinem Redenschreiber zu fragen.

Empfehlung Nr. 2:

Suchen Sie sich einen Redenschreiber mit eigener Erfahrung als Redner. Redenschreiber, die selbst regelmäßig Reden halten, können ihre Praxiserfahrung ins Redemanuskript einfließen lassen und es dadurch optimieren.

Würden Sie eher mit einem Piloten fliegen, der ein Zeugnis über 1.000 theoretische Unterrichtsstunden hat, aber keinerlei Flugerfahrung, oder mit einem Piloten, der sowohl die Theorie kennt als auch über Praxis verfügt? Die Frage ist suggestiv, aber sie verdeutlicht: Hat ein Redenschreiber neben umfassendem Fachwissen auch praktische Erfahrung auf der Rednerbühne, ist dies für Auftraggeber von enormem Vorteil. Denn Sie können sich sicher sein, dass Ihr Redetext wirkungsvoll und vor Publikum gut umsetzbar ist.

Wenn ein Redenschreiber schon selbst vor Publikum gestanden hat, weiß er aus eigener Erfahrung, welche Möglichkeiten Redner auf der Bühne grundsätzlich haben, und er kann diese Möglichkeiten schon im Redetext auf den Auftraggeber abstimmen. Publikums- und Bühnenerfahrung werden sich in der Rede widerspiegeln und positiv auf die Überzeugungskraft des Kunden auswirken.

Für Sie als Auftraggeber lohnt es sich daher, den Redenschreiber zu fragen, ob er auch selbst regelmäßig auf der Rednerbühne steht bzw. wie umfassend seine Praxis als Redner ist.

Empfehlung Nr. 3:

Testen Sie die Kompetenz Ihres Redenschreibers.

Wenn Sie einen Redenschreiber beauftragen, sollten Sie damit rechnen, dass er Ihnen verschiedenste Fragen rund um Ihre Rede und die konkrete Redesituation stellt. Falls er dies nicht tut, könnte es sein, dass Sie statt eines maßgeschneiderten Redemanuskripts nur einen Redetext „von der Stange“ erhalten.

Sprechen Sie am besten mit verschiedenen Redenschreibern und achten Sie darauf, welche Fragen Ihnen gestellt werden. Hieran können Sie sehr schnell erkennen, wie kompetent ein Redenschreiber ist bzw. wie professionell er arbeitet.

Umgekehrt dürfen auch Sie Ihrem Redenschreiber Fragen stellen, auch wenn diese Fragen über das reine Redenschreiben hinausgehen. Kann er Sie gut beraten? Wie konkret geht der Redenschreiber auf Ihre Anliegen ein? Bekommen Sie Antworten, die Ihnen tatsächlich helfen? Schon ein Vorabgespräch am Telefon kann sehr aufschlussreich sein.

Rhetorikmagazin
© Christian Bargenda, rhetorikmagazin.de


Empfehlen Sie diesen Beitrag weiter!

Home Office? Von Ihrer Webcam fürs Video-Meeting bis zum Büromaterial. (Anzeige)

Anzeige